Killerman – Er war stets bemüht

Das Sommerloch. Da ist es, obowhl der meteorologische Sommer gefühlt schon längst vorbei ist, bleibt er dem Kino munter erhalten und blockt die Säle mit Filmen wie Berlin, I love you und einem unter Amnesie leidenden Gangster. Wenn Jason Bourne also im Gangstersumpf New Yorks versinkt, bleibt ein kleiner Unfall namens Killerman übrig.

Moe Diamond (Liam Hemsworth) ist der Mann wenn es um Geldwäsche geht. Die Sache geht schnell und sicher über die Bühne. Als der berüchtigte Drogen-Boss Perico (Zlatko Buric) einen Job für seinen Neffen Skunk (Emory Cohen) und Moe hat, riechen die beiden das große Geld. Kurz vor der Geldübergabe werden die Gangster jedoch von einem Maulwurf im FBI gewarnt und der Deal muss verschoben werden. Um doch noch an Geld zu kommen, wagen Moe und Skunk einen Alleingang, der mit einer Verfolgungsjagd, einem Besuch im Krankenhaus und Moes Gedächtnisverlust endet.  Er weiß weder, dass er Geldwäscher ist, was bei dem Unfall passiert ist noch wer seine Freundin Lola (Diane Guerrero) ist. Viel Zeit bleibt nicht um Moes Gedächtnis wieder auf die Sprünge zu helfen, denn nicht nur Drogen-Boss Perico ist ihnen nach dem missglückten Ego-Trip auf den Fersen, sondern auch Bill O’Donnel (John Ceatiempo), ein kaltblütiger korrupter FBI Agent.

Liam Hemsworth auf der Jagd nach seinem Gedächtnis © WILD BUNCH GERMANY GmbH

Gangsterfilme aus den 70er und 80er, hart und ohne Skrupel. Malik Bader versucht mit seinem vierten Film genau dieses Gefühl wieder aufleben zu lassen. Leider verpasst er ihm mit Hilfe von Liam Hemsworth eher einen Horrortrip und schießt übers Ziel hinaus. Viel zu gritty oder auch grobkörnig ist alles, was sich auf der Leinwand abspielt. Man mag es kaum glauben, aber ja es sieht exakt so aus wie auf den Bildern hier. Manchmal hat man das Gefühl, jemand hätte den kompletten Film nochmal vom Kontrollmonitor des Regisseurs abgefilmt und den Shakycam-Regler einmal durchdrehen lassen. Teilweise muss man sich doch wundern, was denn gerade eigentlich auf der Leinwand vor sich geht.

 

Wenn man sich meine Zusammenfassung oben durchliest, könnte man doch denken etwas verpasst zu haben. Falsch gedacht, mehr als untersten Genrestandard bekommt man nicht geboten. Selbst das Gangster Urgestein Zlatko Buric kann nicht glänzen. Will er nicht, darf er nicht oder kann er einfach nicht, weil das Skript nichts hergibt. Zuerst eine große Überraschung, aber wenn man dann sieht was Buric hier poträtiert und ihn zuvor aus Nicolas Winding Refns fantastischer Kopenhagen-Gangster-Studie kennt, wird man einfach nur traurig. Der Rest des Casts spielt auf ähnlichem Niveau. Nun gut, für ein flaches und uninspiriertes Skript können sie auch wieder nichts. Der Kniff um Hemsworths Amnesie beispielsweise wird auch nicht ausgiebig ausgespielt und dient nur zum Ende als kleiner Aha-Moment. Wer den, aber nicht schon meilenweit gegen den Wind riecht, wird sich wahrscheinlich trotzdem mit der Hand an den Kopf fassen, wenn er erfährt wieso Killerman eigentlich Killerman heißt. Deswegen bleibt mir nur zu sagen, dass ihr hoffentlich nicht Killerman in der Sneak-Preview erwischt. Anders kann ich mir nicht vorstellen, dass sich jemand in diesen Film verirrt, geschweige denn von ihm gehört hat.

Regisseur: Malik Bader

Genre: Drama, Crime

Cast: Liam Hemsworth, Emory Cohen, Zlatco Buric, Diane Guerrero, Nickola Shreli, Richie Ng

Crew: Director-screenwriter: Malik Bader. Producers: Craig Chapman, Myles Nestel, John Schwarz. Executive producers: Michael Clofine, James Costas. Director of photography: Ken Seng. Editor: Rick Grayson. Composers: Julian DeMarre, Heiko Maile.


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