Schocktober #19: Onibaba

Es blitzt, regnet und der Wind peitscht durch ein Reisfeld. Dazwischen ein Mann in den verführerischen Schlingen einer Frau. Im Hintergrund eine verzerrte Fratze. Ein Dämon. Ein Onibaba, treibt dort sein Unwesen und lauert den beiden auf.

Der Bürgerkrieg Japans im 14. Jahrhundert – eine Mutter und ihre Schwiegertochter leben umringt von einem Reisfeld und kämpfen dort um ihr Überleben. Dafür ermorden sie Krieger und Soldaten, die sich in ihr Reisfeld verirren und tauchen ihre Habseligkeiten gegen Essen ein. Als ihr Nachbar Hachi vom Krieg zurückkehrt, erfahren die beiden Frauen, dass ihr Ehemann und Sohn beim Versuch Vorräte zu stehlen ermordet wurde. Schnell macht sich Hachi an die frische verwitwete ran und sie schleicht sich jede Nacht für Sex hinaus ins Feld. Als die ältere Frau dies jedoch herausfindet, bittet sie Hachi wegzuziehen und die beiden Frauen zurückzulassen, denn ohne die vermeintliche Schwiegertochter, könnte sie nicht mehr die Samurai und Soldaten abwehren und letztlich überleben. Die Bitte wird aber ignoriert und so muss auf andere Mittel zurückgegriffen werden. Mit Hilfe einer Dämonenmaske, die sie einem verstümmelten Samurai abgenommen hatte, Jagd sie ihre Schwiegertochter nachts durch das Reisfeld, doch als sie die Maske abnehmen möchte, passiert etwas Unvorhergesehenes.  

Mutter und Tochter im Reisfeld "Onibaba" - © Wild Side

Onibaba – ein merkwürdiger Film, den man nicht weiß einzuordnen. Die Geschichte recht banal und klein und trotzdem hat man das Gefühl etwas Großes vor sich zu haben. Ein fantastischer Film, der mit so wenig so viel erreicht. Das Setting, ein Reisfeld mit einer Hütte in der Mitte, bildet das Zentrum der Welt der beiden Frauen und für uns auch. Wenn dann noch Wind und Wetter einsetzen, wird aus Onibaba einer der schönsten Filme der 60er Jahre. Denn wenn sich die Reisfarne im Wind bewegen und Blitz und Donner mit dem Regen spielen glänzt Onibaba in fantastischem schwarz und weiß. Mehr Atmosphäre kann man nicht durch so wenige Mittel erzeugen. Als dann noch einige wenige Horrorelemente oder viel mehr Dramenelemten durch das Schilf schimmern, hat Onibaba unser dunkles Herz erobert. 


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