Zombieland: Doppelt hält besser – auch zehn Jahre später?

Das Quartett um Columbus (Jesse Eisenberg), Tallahassee (Woody Harrelson), Wichita (Emma Stone) und Little Rock (Abigail Breslin) ist zurück! Auch in den post-apokalyptischen USA sind seit dessen letztem Abenteuer einige Jahre ins Land gezogen, weswegen sich die Gruppe jetzt einigen neuen Problemen stellen muss. 

Little Rock wird erwachsen und möchte natürlich einige Dinge nachholen, die man verpasst, wenn man in einem von Zombies infizierten Land aufwächst, und verlässt die Gruppe plötzlich. Da auch die fortwährend nach Fleisch dürstenden Kreaturen gefährlicher geworden sind, muss die Gruppe bei der Suche nach dem Nestflüchter nun besonders aufmerksam agieren.
Wäre da nur nicht auch noch Madison (Zoey Deutch), die die Nerven des eingespielten Teams arg strapaziert…

In einem Einkaufszentrum lässt sich so manches Nützliches finden… © Sony Pictures Releasing France

Einmal aufdrehen, bitte!

Unter der Regie von Ruben Fleischer, der sich auch schon für den Vorgänger verantwortlich gezeigt hat, nimmt das Sequel alle Elemente, die Zombieland ausgezeichnet haben und packt den Intensität-Regler bis zum Anschlag hoch. Mehr Popkultur-Referenzen, mehr stylische Zombietötungen, mehr Regeln, mehr Gags, mehr Absurdität, mehr Einblendungen und als willkommene Abwechslung: mehr Menschen.

Während sich Teil eins bis auf einen sehenswerten Cameo-Auftritt ausschließlich auf unser Zombiekiller-Quartett konzentrierte, zeigt das Sequel, dass das Zombieland eben doch nicht so leer ist. Beginnend bei Madison und endend bei einem Zufluchtsort für Millennials entsteht eine ganz andere Dynamik, die frischen Wind in die manchmal eingestaubte Gruppenkonstellation bringt.
Insbesondere Madison als blondes Dummchen, das nur durch Zufall so lange überleben konnte, nimmt jede Szene für sich ein und ist in Kombination mit dem störrischen Tallahassee das Highlight des Films. Und auch wenn allein durch die schiere Anzahl nicht jeder Witz fruchtet, ist das Sequel zu Zombieland definitiv kurzweilige Unterhaltung mit größerem Lachpotential als ebenjener. Der Film ist mehr noch als sein Vorgänger als Komödie angelegt, mitunter stellen Zombies sogar nur Beiwerk da oder stören sogar das Pacing der Szene.

…doch auch im Weißen Haus so manches versteckt. © Sony Pictures Releasing France

Doppelt hält besser?

Es ist ein bisschen wie beim Kochen. Mit einer Prise Salz kann der Geschmack verbessert werden, auch zwei Prisen wirken oft Wunder, doch irgendwann sitzt man da und hat die doppelte Menge an allen Gewürzen in den Topf gegeben und stellt fest, dass man sein wohlüberlegtes Gericht bis zur Unkenntlichkeit entstellt hat.

Das ist bei Zombieland: Doppelt hält besser zwar nicht ganz so tragisch, aber dennoch hält doppelt nicht immer besser. Stellenweise wirkt der Streifen überdreht und am Zeitgeist vorbei. Vielleicht wäre es dann doch mitunter besser gewesen, sich frisches Blut ins Kreativteam zu holen. Es ist halt nicht mehr 2009 und hier und da kann man sich auch Zeit nehmen für Handlung und Figuren, auch in einer Komödie. Gepaart mit der bereits aus Teil 1 bekannten künstlichen Optik und den Popkultur-Referenzen wirkt der Film weniger wie ein richtiges filmisches Erlebnis, sondern etwas wie ein Werbespot. Unzählige offensive Produktplatzierungen steuern ihr Übriges dazu bei. Die Handlung ist zwar trivial, aber zweckmäßig und bietet durch die oft wechselnden Settings gute Abwechslung.

Hier und da übertreibt es der Film mit dem Absurditäts-Regler – etwa wenn der schiefe Turm von Pisa als Waffe missbraucht wird – aber das ist eben das, was der Film sein möchte: purer Fanservice. Wer mit dem Vorgänger seinen Spaß hatte, wird schlussendlich auch mit dem Sequel wieder gut unterhalten werden.

In Le Mans 66 – Gegen Jede Chance geht es um den legendären Konkurrenzkampf zwischen den beiden Autombobilherstellern Ford und Ferrari. Matt Damon und Christian Bale brillieren in diesem Sportfilm. Ein echter Volltreffer – vor allem für die Ohren!

Unsere ausführliche Kritik findet ihr hier.


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