Feedback – Gefangen im Studio
Das Fantasy Filmfest lädt zum gemeinsamen Abnerden über Genrefilme ein – irgendwo zwischen Zombie-Slashern und Low Budget-SciFi-Dystopien hat man als Zuschauer manchmal auch Glück, eine echte Perle zu entdecken. Beim Fantasy Filmfest 2019 flimmerte unter anderem der britische Film Feedback über die Leinwand. Nun ist er auch fürs Heimkino zu haben. Doch hat man mit diesem Streifen wirklich eine Perle vor sich?
Auf den ersten Blick wird man vermutlich erstmal beeindruckend nicken und sich freuen, dass der Film des bisher unbekannten Regisseurs mit dem schicken Namen Pedro C. Alonso zumindest schon mal gut aussieht. Das Radiostudio, in dem der Großteil des Films spielt, ist in einem minimalistischen, futuristischen Stil gehalten. Die Figuren sind größtenteils stylish angezogen und auch die Farben und Formen, die einem da so die ganze Zeit über den Weg laufen, passen hervorragend in die Gegenwart.
In Feedback (den deutschen Zusatztitel lassen wir aus Gründen einfach mal außen vor) geht es um den exzentrischen Radiomoderator Jarvis (Eddie Marsan), der mit seiner Talkshow im ganzen Land polarisiert und ungefilterte politische Meinungen in der verbreitet. Das sorgt natürlich für gigantische Quoten, dennoch hat er auch viele Feinde. Als er wieder einmal mit seiner abendlichen Show startet, stürmen plötzlich zwei Maskierte in das Studio und gehen dabei nicht gerade zimperlich um. Sie verlangen von Jarvis, dass er die Sendung nach genauen Anweisungen zu Ende zu bringen hat. Doch wer steckt dahinter?
Wir hatten Telefonzellen, wir hatten Busse, wir hatten ganz klassisch Einfamilienhäuser – nun haben wir einen Invasion-Film in einem Radiostudio. So was ähnliches gab es schon vor vier Jahren mit dem wirklich guten Money Monster und George Clooney in der Hauptrolle. Damals war es ein TV-Studio. Diesmal fehlen die Kameras. Naja, für uns glücklicherweise nicht. Doch wie auch in Money Monster, geht es auch in Feedback früher oder später um persönliche Beichten der Hosts. Es dauert nicht lange, da wird Jarvis mit seinem eigenen Leben und Verhalten konfrontiert. Dabei bleibt er jedoch ziemlich cool. Wobei cool nicht unbedingt positiv gemeint ist. Ohne zu spoilern, aber: Jarvis trifft ein paar hanebüchene Entscheidungen.
Dennoch ist es schön, Eddie Marsan endlich mal in einer ausfüllenden Hauptrolle zu sehen. Bereits in seinen zahlreichen Nebenrollen (zuletzt in White Boy Rick) hat sich der 51-Jährige für Höheres empfohlen. Schauspielerisch ist er auch ganz klar das Highlight von Feedback. Den unterkühlten, professionellen, aber auch undurchschaubaren Moderator verkörpert er wirklich klasse. Von seinen Nebenstreitern kann man das dagegen eher weniger behaupten. Zumindest der kurze Auftritt von Paul Anderson (Peaky Blinders) erfreut einen dann doch.
Die Story flacht gegen Ende leider immens ab. Der Twist lässt sich bereits früh erahnen und die Auflösung ist am Ende nicht mehr als Nullachtfünfzehn-Kost. Der Versuch, das Motiv der Täter in irgendeiner Weise zu rechtfertigen geht völlig schief – was sie am Ende des Tages so richtig wollen, bleibt ebenfalls unklar. Die Story kann man so am Ende getrost vergessen. Zumindest die Gewaltspitzen machen Feedback dann aber doch zu einem kleinen Party-Film – auch wenn sich hier gerade gegen Ende (Stichwort Rache) doch auch noch mehr hätte getraut werden dürfen.
So ist Feedback am Ende vielleicht keine Perle, aber zumindest ein hübsches Perlchen, welches man sich gerne in seine Sammlung stellen darf. Hat man Freunde zu Besuch und einen Kasten Bier neben der Couch stehen, wird man mit dem knackigen Radio-Invasion sicherlich eine gute Zeit haben…
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Bock auf hotten Miami-Shit und zwei alternde Cops, die trotzdem noch wissen, wie es funktioniert? Na dann: BAD BOYS, BAD BOYS… Whatcha gonna do, whatcha gonna do , when they come for you…
Die ausführliche Kritik zu Bad Boys For Life gibt es von Mike – natürlich bei uns! Hier…
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