Gut gegen Nordwind – Wo die Liebe hinweht

Nora Tschirner und Alexander Fehling rutschen in Gut gegen Nordwind aus Versehen in eine kleine Liebesgeschichte, die das Leben der beiden auf den Kopf stellt. Zeitgemäß bahnt sich die Beziehung über das Internet und etliche Emails an. Gefühle entstehen für einen Fremden, ob das gutgehen kann?

Nora Tschirner © 2019 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH / Anne Wilk

Gut gegen Nordwind und für deutsches Kino

Die Lichter gehen aus, der Vorhang öffnet sich und die ersten Bilder erscheinen auf der Leinwand. Eine Liebesgeschichte mit deutscher Produktion. Ich ahnte Böses. Eine deutsche Liebeskomödie – erwartet mich hier wieder der bekannte Einheitsbrei aus Deutschland? Vorneweg: Nein. Gut gegen Nordwind überraschte mich, macht Spaß und lässt das ein oder andere Mal warme, aber auch unbehagliche Gefühle zurück. Kein klassisches Wohlfühlkino á la Till Schweiger und Konsorten. 

Die Handlung ist schnell erzählt. Emma verschickt aus Versehen eine Email an den falschen Empfänger, Leo. Prompt kommen die beiden ins Gespräch und schicken sich tagtäglich Emails hin und her. Doch es bleibt nicht bei Emails, denn es schwingen immer öfter Gefühle mit, die sie nicht mehr länger verstecken können.

 

Gut gegen Nordwind wird ruhig erzählten und legt seinen Fokus fast komplett auf seine Hauptstorystrang. Dadurch wirkt er wunderbar leicht, nicht überladen und lässt dem Zuschauer Raum für seine eigene Meinung. Denn ganz ohne Konflikte kommt Gut gegen Nordwind nicht aus. Emma ist nämlich verheiratet und lebt mit den Kindern ihres Mannes zusammen. So rückt die Beziehungen von Leo und Emma in moralisch fragwürdige Bereiche. Interessanterweise erlaubt sich der Film darüber kein Urteil, denn so bleibt es am Zuschauer sich über die “Affäre” eine Meinung zu bilden. Eine gute Entscheidung, denn so werden Emma und Leo nicht plump romantisiert und auch die dunkle Seite einer solchen Beziehung aufgetan. 

Interessantes deutsches Kino, welches das Rad nicht neu erfindet, aber mehr als überzeugt. Nora Tschirner und Alexander Fehling sind charmant und wirken, was am wichtigsten ist, aus dem Leben gegriffen und das von einem deutschen Liebesfilm. Chapeau!

Regisseur: Vanessa Jopp

Genre: Drama, Romanze

Cast: Nora Tschirner, Alexander Fehling, Ulrich Thomsen, Ella Rumpf, Claudia Eisiger, Lisa Tomaschewsky, Piet Fuchs, Moritz Führmann.

Crew: Writer: Jane Ainscough (basierend auf Daniel Glattauer). Soundtrack: Volker Bertelsmann, Milena Dussmann. Producers: Janine Jackowski, Jonas Dornbach. Co-Producers: Klaus Dohle, Martin Bachmann, Eva Can Leeuwen. Cinematography: Sten Mende. Editor: Andrew Bird. 

Das deutsche Kino hat keinen guten Ruf! Dennoch gibt es immer wieder kleine Filmprojekte mit Herz, die zwar vielleicht nicht mit den ganz großen Blockbustern mithalten können – dafür aber einfach charmant gemacht sind.

Axel, der Held ist solch ein Fall. Er kam Mitte Augsut in die deutschen Kinos und erzählt eine hinreißende kleine Liebesgeschichte. Hier kommt ihr zu unserer Kritik…


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