Stirb an einem anderen gleichen Tag
Das Spiel mit der Zeit ist mittlerweile ein häufig genutztes Thema in Hollywoodfilme. Angefangen bei Und täglich grüßt das Murmeltier, über Lola Rennt und Butterfly Effect, bis hin zu Happy Deathday – Zeitschleifen, Paralleluniversen, Was-wäre-wenn-Szenarien – alles schon gesehen. Happy Deathday 2U vermischt nun diverse Zeit-Begebenheiten – erfindet dabei das Rad aber nicht neu…
Im Vorgängerfilm erlebte Tree (Jessica Rothe) ihren Geburtstag immer und immer wieder, und wurde letztlich jedes Mal von einem geheimen Babymaskenmörder umgebracht. Nun galt es also, den Mörder zu finden, und somit der Zeitschleife zu entkommen. Dies hat letztlich geklappt und der Zuschauer freute sich über das Happy End…
Nur für Kenner geeignet
Doch Regisseur Christopher Landon hat sich mit der Fortsetzung gedacht: Warum eine neue Geschichte erzählen? Ich kann doch einfach am ersten Teil anknüpfen. Und das gelingt dem Filmemacher tatsächlich hervorragend. Durch den zweiten Teil, steht der erste Teil plötzlich in einem ganz neuen Licht – denn die Storys gehen ineinander über und plötzlich ist man als Zuschauer wieder mit den Fragen aus Teil 1 konfrontiert. Sehr guter Schachzug. Das heißt aber auch: Jemand, der Teil 1 nicht kennt, sollte sich Happy Deathday 2U nicht anschauen – dies muss wohl sehr verwirrend sein.
Zumindest von seiner Grundidee ist Happy Deathday 2U also eigentlich nicht schlecht, dennoch hapert es in der Ausführung gewaltig. Wenn Zeitschleifen- und Paralleluniversums-Theorien aufeinanderprallen, wird es ganz schön verzwickt und kompliziert. Kein Wunder also, dass es auch diesmal wieder viele Logiklöcher und nicht-nachvollziehbare Entscheidungen der Protagonisten gibt. „ Zuviel gewollt“ lautet hier das Resultat.
Aber worum geht es eigentlich? Die Zeitschleife scheint endgültig durchbrochen – Tree und ihr neuer Freund Carter (Israel Broussard) genießen ihr neues Glück. Aber nichts da: Plötzlich geht wieder alles von vorne los – diesmal trifft es aber nicht Tree, sondern Carters Mitbewohner Ryan (Phi Vu). Aber Tree hat ja zum Glück Erfahrung damit, wie man so ein Problem löst. Doch plötzlich scheint das Problem größer zu sein…
Bekannte Gesichter aus Teil 1
Wer den ersten Teil gesehen und gemocht hat, darf sich wenigstens auf alle alten Gesichter wieder freuen (Ja. Wirklich Alle!). Ansonsten macht sich der Film sein Leben durch die komplizierte Erzählweise das Leben selber enorm schwer. Man weiß gar nicht so Recht, wessen Geschichte jetzt eigentlich erzählt werden soll – und die teilweise erfahrene Sympathie aus dem ersten Film, geht diesmal etwas flöten. Was einfach daran liegt, dass man sich als Zuschauer oft am liebsten einfach nur mit der flachen Hand vor die Stirn klatschen möchte.
Es gibt wieder einen Mörder mit einer Babymaske. Es gibt wieder Jumpscares. Es gibt wieder unzählige Tode. Dazu gibt es aber auch einen extrem nervigen Soundtrack und genauso nervige Nebenfiguren, die den Charme aus dem ersten Film vergehen lassen. Am Ende bleibt eine belanglose Teenie-Horror-Komödie, die zwar ambitioniert ist, ihr Potenzial aber überhaupt nicht ausspielen kann. Nach dem Abspann wird man immerhin in cooler Marvel-Manier noch auf einen dritten Teil hingewiesen…
Von Florian Teichert
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