Stan & Ollie -Das legendäre Duo zurück auf der Leinwand
Laurel und Hardy – bei uns besser bekannt als Dick & Doof. Das Comedy-Duo der frühen klassischen Hollywood Ära. Von den späten 1920er bis in die Mitte der 1940er wurden sie für ihren Slapstick Humor gefeiert. Laurel, das unfähige Kleinkind, und Hardy der dickliche Grobian. Ein Duo für die Ewigkeit.
Lange Schatten ziehen sich über das Holz. Beschwingt flackern sie über das Parkett. Sie springen von Bein zu Bein und drehen sich im Kreis. Federleicht tanzen Laurel und Hardy auf der Bühne und bringen das Publikum zum Lachen. Zugegeben, ich hatte nie sonderlich viele Berührungspunkte mit den Zwei. Außer einigen kurzen Ausschnitten kenne ich kaum einen ihrer Filme. Dick & Doof waren stets zwei ominöse Gestalten, die man irgendwie kennt, aber nicht genau weiß woher. Dabei hatte die wunderbare ARTE Mediathek sogar vor einigen Wochen noch eine kleine Auswahl ihrer Filme im Repertoire.
Gespickt mit liebevollen Performances, die ein ums andere Mal genau ins Herz treffen. Nämlich dann, wenn diejenigen, die immer fröhlich sind und Tag ein, Tag aus andere Menschen zum Lachen bringen, plötzlich vor einem Scherbenhaufen stehen. Das sind die Momente in denen Stan & Ollie am stärksten ist, wenn man die menschliche Seite hinter den Hollywood-Stars kennenlernt.
Ein legendäres Comedy-Duo, doch im Jahre 1953 ist der Ruhm verblasst. Promoter Bernard Delfont (Rufus Jones) überzeugt sie jedoch ein letztes Mal auf einen Bühnentour durch Großbritannien zu gehen. Die ersten Shows sind noch kaum besucht, doch es wird schnell bekannt, dass Stan (Steve Coogan) und Ollie (John C. Reilly) nichts von ihrer Strahlkraft verloren haben. Die Hallen füllen sich und es scheint wieder bergauf zu gehen. Leider kriselt es zwischen Stan und Ollie und das Comedy-Duo droht auseinanderzubrechen. Zusätzlich gibt es Probleme mit der Finanzierung ihres nächsten Films und Ollie Gesundheit lässt auch immer weiter nach.
Stan & Ollie, ein Biopic, das durch zwei fantastische Schauspieler getragen wird. Besonders John C. Reilly überzeugt in seiner Rolle als Oliver “Babe” Hardy. Nicht nur während den bis ins kleinste Detail durchchoreographierten Sketches glänzt er. Vor allem mit dahinschwindender Gesundheit spürt man trotz der großen Anstrengung, die die Shows für ihn waren, den Spaß und die Lebensfreude, die er daraus zieht. Zu verdanken hat er Reilly das natürlich auch dem fantastischen Make-Up von Jeremy Woodhead und Prothesen von Mark Coulier. Kostüme und Setdesign sind auf einem dem Genre entsprechende angenehmen Niveau. The 50s and 60s are back.
Deswegen geht ein großes Lob an den gesamten Cast und auch Regisseur Jon S. Baird, die aus einem recht überschaubaren Drehbuch ein schönes Biopic geschaffen haben.
Regisseur: Jon S. Baird
Genre: Comedy/ Drama
Crew: Screenplay: Jeff Pope. Camera (color): Laurie Rose. Editors: Úna Ní Dhonghaíle, Billy Sneddon. Music: Rolfe Kent.
Cast: John C. Reilly, Steve Coogan, Shirley Henderson, Nina Arianda, Rufus Jones, Danny Huston.
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