Meisterdetektiv Pikachu – Pika! Pika!
Meisterdetektiv Pikachu macht alles anders, als man es sich als Pokémon-Fan vorstellen würde und damit fast alles richtig. Der Realfilm- / Animationsspaß ist kurzweilig, witzig und findet die richtige Brücke zwischen Nostalgie und modernem Kinderfilm.
Ich will der Allerbeste sein!
Ja, dieser Satz ist wohl unmittelbar mit den Kindheitsträumen meiner Generation verknüpft. Als Ender der Neunziger das große Pokémon-Fieber ausbrach war ich mittendrin und bis heute hält die Faszination für die kleinen Monster bei mir an. Ja, richtig gelesen, auch mit 28 Jahren liegt bei mir jedes Jahr pünktlich zum Release der neue Ableger des mobilen Spielehits auf dem Tisch, dem ich mich dann intensiv widme.
Die Faszination ist selbstredend nicht mehr die Gleiche wie noch vor 20 Jahren. Nichtsdestotrotz kann ich mich nicht von der Reihe lösen und so geht jedes Jahr die Sammelei aufs Neue los.
In diesen ganzen Jahren wurde auch immer wieder der Ruf nach einer Realverfilmung groß. Nach Jahren der Gerüchte wurde dann irgendwann endlich eine solche angekündigt. Allerdings ist die nicht so, wie sie sich die meisten vorgestellt haben. Statt den Aufstieg eines jungen Trainers der in den Pokémon-Olymp eintreten will, bekommen wir eine Detektiv-Geschichte mit einem sprechenden Pikachu vorgesetzt.
Unkonventionell und deshalb gut.
Ein Pokémon-Real-Film in dem Pikachu ein Detektiv ist der ein mysteriöses Verschwinden einer Person mit einem jungen Mann auflöst, der gar kein Pokémon-Trainer sein will. Zu allem Überfluss wird Pikachu dann auch noch von Ryan Reynolds gesprochen. Das klingt so dermaßen drüber dass man meinen sollte, es kann nur in die Hose gehen.
Entsprechend waren die Reaktionen zum ersten Trailer auch sehr gemischt. Verständlich, kann man doch auch nachvollziehen dass sich Hardcore-Fans nach über 20 Jahren Poké-Mania einen “klassischen” Film gewünscht hätten.
Nach meiner Sichtung des Films muss ich aber sagen: Besser hätte man es nicht machen können! Klar, klassische Kämpfe wie in der Anime-Serie bekommt man so gut wie nicht zu sehen. Das drückt aber auch die Erwartungshaltung nach unten und legt den Fokus auf etwas ganz anderes: die Geschichte und ihre Figuren. Und die machen einfach wahnsinnig viel Spaß.
Angenehmes Erzähltempo
Zum Schluss noch ein paar Dinge die mir sehr positiv aufgefallen sind: Meisterdetektiv Pikachu hat trotz seiner teilweise nervigen Protagonisten nicht das ADHS-Gen, das beispielsweise in Madagascar und Konsorten steckt. Pikachu hat ein angenehmes Erzähltempo, braucht zwar zu Beginn etwas um in Fahrt zu kommen, legt dann aber richtig los und ist danach nie langweilig.
Ebenso schön: Im Film sind haufenweise kleine Easter Eggs für Fans versteckt, welche aber nie mit der Tür ins Haus fallen (Ja Herr Abrams, bitte nehmen Sie sich bei Episode 9 mal ein bisschen zurück!). Echte Fans können sie finden und werden sich den Film sowieso noch einige Male anschauen, alle anderen stört es nicht und bekommen trotzdem eine verständliche Story geliefert.
Ein angenehmer Film mit durchweg sympathischen Hauptfiguren, einem großartig aufgelegten Ryan Reynolds, der nicht versucht die Zielgruppe (Kids um die 10 Jahre) auf die nächste Ritalin-Kur zu schicken. Einzig das Motiv des Oberbösewichts bleibt mir etwas schleierhaft.
Das sind die Lieblingspokemon unserer Redakteure
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