Child’s Play – Chucky mordet munter
Chucky die Mörderpuppe ist zurück. Dieses Mal aber ohne Vodoozauber und den bösen Geist eines Verbrechers in sich. Stattdessen mordet die künstliche Intelligenz, dank eines schlecht behandelten Fabrikarbeiters, munter vor sich hin. Ist der Slasher Star aus den 90er also in der digitalen Zukunft angekommen?
Zum 8. Mal geht Chucky schon auf seinen kleinen mörderischen Trip. Dabei ging es zuerst vergleichsweise ernst zu, um dann in Teil 4 und 5 mit seiner Braut, einschließlich Sohnemann, etwas derber und witziger zur Sachen zu gehen. Dann ging es back to the dirty roots und die letzten Teile waren dann mehr Horror als Komödie.
Chucky ist wieder da...
Das Remake hingegen schafft gekonnt den Spagat zwischen spannenden Kills und witzigen Anspielungen sowie Charakteren. Wirklich gruselig wird es jedoch nicht, aber das liegt zum Teil daran, dass wir natürlich alle wissen, dass der kleine Chucky einzig allein hier ist um das Küchenmesser zu schwingen und ein paar Liter Blut an die Wand zu streichen. Ein kleiner Makel, der aber durch die sich stetig langsam aufbauende Spannung wett gemacht wird. Spannung, die sich gerade dann auf den Zuschauer überträgt, wenn Chucky durch die Schatten huscht und wir bereits sein nächstes Opfer herbeisehnen.
... und blutig gleich noch dazu
Bis zum ersten Slashermoment dauert es noch eine Weile, denn es wird sich gerade zu Beginn ausgesprochen viel Zeit genommen um Charaktere und ihre Gefühlswelt näher zu erklären. Aubrey Plaza als überforderte junge Mutter macht einfach nur Spaß zuzusehen, gerade, wenn man sie auch aus ihren anderen Filmen kennt. Ebenso Gabriel Bateman, der als zugezogener Neuling keinen Anschluss findet und in Chucky seinen Best Buddy findet. In Momenten in denen die Charaktere eingeführt und ausgebaut werden, etwa den ersten 30 Minuten, ist Child’s Play erstaunlich stark. Dann kommt es auch schon bald zum ersten Mord. Wieder einmal überrascht Chucky, denn es geht ordentlich blutig und brutal zu. Da zucken eine Zuschauer schonmal im Kinosessel zusammen. Für meinen Geschmack hätte man jedoch noch mehr Mut beweisen sollen und noch einen Schritt weitergehen können um sich so noch weiter vom altbekannten Genrebrei abzusetzen. Sei’s drum. Spaß hatte ich trotzdem und ein aus Blut gezeichnetes Lachen konnte man auch bei mir sehen.
Trotz der mehr als soliden Basis aus Charakteren, Hintergründen, Kills und Witz lässt es Chucky gerade im Mittelteil etwas schleifen, denn er schafft nicht den Sprung in den dritten Akt und beginnt sich im Kreis zu drehen. Kill folgt auf Kill und doch kommt die Story nicht sonderlich voran, vielmehr wiederholen sich einige Aspekte und man fragt sich kurz, wo denn die Reise genau hingehen soll. Hat Chucky dann wieder “zurück” zu seinem Lieblingskind gefunden, kann der Spaß weitergehen und das Finale klopft langsam an die Zimmertür. Ein wenig zu drüber und zu wenig Chucky, aber es fügt sich doch sinnig in das Gesamtkonzept der Angst vor Technologie ein. Man kann also sagen, dass Chucky den Sprung in die Neuzeit geschafft hat.
Jetzt bleibt zum Schluss nur noch zu hoffen, dass Chucky mit Child’s Play ebenso kurzen Prozess mit Anannabelle macht, wie im Marketing zu seinem Film. Generell sind die Poster zum Film sehr gelungen, neben Annabelle slashert sich Chucky noch durch Woody und Buzz aus Toy Story 4, der in den USA auch gerade im Kino läuft.
Regisseur: Lars Kleveberg
Genre: Horror
Cast: Aubrey Plaza, Mark Hamill, Gabriel Bateman, Brian Tyree Henry, Tim Matheson, David Lewis, Beatrice Kitsos, Ty Consiglio, Carlease Burke, Trent Redekop.
Crew: Screenplay: Tyler Burton Smith, based on characters created by Don Mancini. Camera (color, widescreen): Brendan Uegama. Editors: Tom Elkins, Julia Wong. Music: Bear McCreary.
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