Criterion Corner #5: Fantastic Planet
1973 erblickte Fantastic Planet das Licht der Welt. Etwas vorher nie Dagewesenes. Noch nie gab es etwas, dass sich so angefühlt und so ausgesehen hat wie René Laloux animiertes Surrealismus-Feuerwerks. Heute tauchen wir ab in Criterion Corner #5: Fantastic Planet.
Im Palme d’Or-nominierten Film und Gewinner des Special Jury Prize beim Cannes Film Festival 1973 Fantastic Planet verschlägt es uns auf einen fernen Planeten namens Ygam. Dort werden Menschen (Oms) versklavt und dienen als Haus- und Spieltiere für die riesigen Draggs. So werden die riesigen blauen Ureinwohner des Planeten Ygam genannt. Nachdem Terr, der seit Kindheitsjahren als kleines Haustier gehalten wird, aus den Händen seiner Herren entkommen kann, schließt er sich der Rebellion an. Ein Zusammenschluss aus radikalen Oms, die sich gegen ihre gewalttätigen Unterdrücker auflehnen, meist mit Gewalt.
Mit Fantastic Planet, oder etwas näher am französischen Originaltitel Der wilde Planet trifft Science Fiction auf Politik und einem visuellem absoluten Novum. Noch nie hat man sich so gefühlt wie in der Welt von Fantastic Planet und ebenso wenig hat man etwas in dieser Richtung gesehen. Man muss auch sagen, dass man danach auch nichts mehr in diesen Spähren gesehen hat. Fantastic Planet ist einzigartig in seiner Welt und seiner Darstellung.
Mit seinem unheimlichen und doch coolen, aber vor allem zeitlosen Animationsstil zieht Fantastic Planet den Zuschauer ab Minute 1 in seinen Bann. Die völlig fantastischen Designs der Lebewesen des Planeten Ygam, zumindest zu Zeiten des Release, halten sich kaum an physikalische Gesetze unserer realen Welt. Einzig die Oms und die Draags orientieren sich an unserem Menschenbild. Tiere, Pflanzen, Architektur und Landschaften sind fernab jeder Realität, ebenso wie einige Fantasieworte der Draags. Zu dieser Unbekanntheit und dem Unbehagen gesellt sich der Animationsstil des Films hinzu. Leicht abgehackte und steife Bewegungen lassen die Welt noch ein Stück außerirdischer wirken. Unterschwellig beunruhigend, aber keines Falls ablenkend. Die Draags-Om Dynamik bietet außerdem durch seine Rassismus und Tierrechte Thematik auch genug Fleisch für Diskussionen. “Was würdest davon halten, wenn jemand das mit dir machen würde?” Doch leider wird Fantastic Planet nicht für seinen Sozialkommentar in Erinnerung bleiben, sondern viel mehr für seine surreale Welt und verrückten Wesen. Draags essen in dem sie futterähnliche Dinge von einem großen vertikalem Feld inhalieren. Oms kämpfen gegeneinander indem sie riesige Schnäbel vor ihre Brust binden und sich gegenseitig zerpicken. Dazu ein packender und ebenso surrealer Soundtrack von Alain Goraguer, der als eine Mischung aus Prag-Rock und Jazz daherkommt. Insgesamt könnte man meinen, dass Fantastic Planet gnadenlos in der Zeit stehengeblieben ist doch er fühlt sich viel mehr zeitlos an und ist definitiv einen Blick wert.
Hunger – Steve McQueen zeigt in seinem Debütwerk die finalen Wochen im Leben des Kommandanten der Irisch-Republikanischen Armee Bobby Sands und seinem Hungerstreik. Mehr als zwei Monate leidet er für das woran er glaubt. Durch Hunger erhalten wir einen Einblick in die rohe Welt des Irischen Hungerstreiks von 1981 – Heute in Criterion Corner #4: Hunger
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