Die Eiskönigin 2 – einmal neu aufgetaut?
Let It Go – was haben wir alle freudig im Kino und vor allem danach mitgesungen. Ein Fest, das über Jahre hinweg andauerte und Kinder und Erwachsene zumindest stückweit zu kleinen Musical-Stars gemacht hat. Elsa und Anna, die ungleichen Schwestern, die sich doch so ähnlich sind kehren mit Die Eiskönigin 2 in die verfrorenen Kinosäle zurück und wollen erneut unser vom Winter geplagtes Herz erwärmen. Kristoff ruft schon, also ab in den Schlitten und auf ins Königreich von Die Eiskönigin 2!
Elsa hat sich endlich ihren Ängsten gestellt und ihre Kräfte der Öffentlichkeit preisgegeben. Somit kehrte Ruhe in das Königreich rund um Arendelle ein. Doch plötzlich hört Elsa eine mysteriöse Stimme, die nach ihr ruft und ihr Drang dieser nachzugehen wächst und wächst. In der Hoffnung Antworten auf ihre Zukunft und die des Königreiches zu finden, begibt sich Elsa zusammen mit ihrer Schwester Anna (Kristen Bell), ihrem Freund Kristoff (Jonathan Groff), Schneemann Olaf (Josh Gad) und Rentier Sven auf ein magisches Abenteuer voller mystischer Wälder und sagenhafter Geschöpfe.
Das Eiskönigin-Fieber bricht aus
2013 war es soweit, das Eisköniginnen-Fieber brach aus und eroberte die Welt im (Schnee-)Sturm. Kein Auge blieb trocken und keine Songzeile unbesungen. So auch in meiner WG – zwar erst zwei Jahre später, aber gut, wir mussten nunmal aus einem tiefen und vor allen langen Winterschlaf erwachen. Es wurde Pizza aufgetischt und die glorreichen Sechs versammelten sich in der Küche – der einzige Ort an dem wir einen Fernseher hatten. Die ersten Let It Gos wurden angestimmt und ich konnte kaum etwas zu irgendetwas sagen, das gerade um mich herum geschah. Die Stimmen verstummten und Anna und Elsa begannen mit dem Wunsch einen Schneemann zu bauen. Der erste Ohrwurm des Abends war geboren und ich wusste noch nicht, dass viele Weitere folgen würden.
6 Jahre nach Disneys erstem Streich mit der Eiskönigin, treffen wir Elsa, Anna, Schneemann Olaf und Kristoff mit seinem lieben Rentier Sven im Königreich Arendelle wieder. Es scheint als hätte sich nicht allzu viel verändert. Das Leben nimmt seinen gewohnten Lauf und Olaf liegt freudig im Feld auf seinem Permafrostboden. Das Leben könnte kaum schöner sein. Doch dann beginnt Elsa einen mysteriösen Gesang zu hören. Eine Stimme, die nur sie hören kann ruft förmlich nach ihr – immer und immer wieder. Als ihr Königreich von einer merkwürdigen Naturgewalt heimgesucht wird, besteht für Elsa kein Zweifel mehr. Sie muss der Stimme folgen und ihr Königreich retten. Natürlich lassen ihre Weggefährten sie auch in Die Eiskönigin 2 nicht im Stich und so beginnt eine Reise, die von Ungewissheit, dem Wandel und auch Beständigkeit handelt.
Bestand und Wandel – der Fluch der Prinzessin
So begeben auch wir uns auf eine Reise ins Ungewisse, mit einem Teil Wandel, aber auch einem Großteil an Beständigkeit, denn sonderlich viel Neues kann oder will uns Die Eiskönigin 2 auch nicht bieten. Wir befinden uns charakterlich doch lange auf den bereits bekannten Pfaden und weichen nur minimal davon ab um einen Hauch von Entwicklung preiszugeben. Viel mehr besticht Die Eiskönigin 2 durch ein Wiedersehen mit den bereits liebgewonnenen Charakter rund um den süßen Schneeman Olaf. Jeder bekommt seine eine Szene und darf in einem eigenem Song glänzen und die Zuschauer zum Mitsingen animieren, wenn auch lediglich Olaf, mein persönlicher Star des Films, dies auch schaffen konnte. Der kleine Schneemann strahlt nämlich über beide Ohren mit seinem eigenem kleinem Stand-Up Comedy-Bit auf und entlockt mir doch den ein oder anderen Lacher. Gerade, wenn es um eine kleine Nacherzählung der Geschichte geht, kann man den kleinen Dreikugelhoch schon wieder in sein Herz schließen.
Der restliche (Schnee-)Haufen bleibt doch unauffällig und schwimmt eher auf der recht uninspirierten Geschichte mit, wenngleich das auch auf gewohnt hohem Niveau geschieht. Die berühmten Disney-Songs finden wir auch hier wieder. Wenn sich Song an Song reiht muss man sich dann doch fragen, ob man nicht aus Versehen in eine Operette gelaufen ist, aber das tut dem Film keinen Abriss, denn von diesen Songeinlagen lebt er. Verspielt, aber manchmal auch traurig offenbart sich hier die Gefühlswelt von Olaf, Anna und auch unserem Krystoff, der wohl mit Abstand einen der besten Songs oder viel mehr besten Inszenierungen abbekommen hat. Jon Bon Jovi und Sting könnten zumindest auch hier zum Musikvideo beigesteuert haben.
Wer aber einen weiteren Karaoke-Disney-Film erwartet, wie Die Eiskönigin es war, wird wohl enttäuscht sein. Das zentrale Stück wirkt doch viel zu melancholisch und erinnert leicht an Opernstücke. Da versagt es selbst mir die Stimme. Auch der Kitschfaktor wurde nochmal erhöht und lässt die sonst so starke Welt von Die Eiskönigin 2 in Kinderschuhen stehen. Wer allerdings auf ein Wiedersehen mit seinen Lieblingscharakteren aus Teil 1 aus ist, der wird herzlichst empfangen und mit gewohnter Die-Eiskönigin-Klasse in den Arm genommen.
Chris Buck, Jennifer Lee
Animation, Adventure, Comedy, Family, Music, Fantasy
Kristen Bell, Irina Menzel, Jonathan Groff, Josh Gad, Sterling K. Brown, Evan Rachel Wood, Ciarán Hinds, Jason Ritter, Rachel Matthews, Alfred Molina, Jeremy Sisto.
Producers: Peter Del Vecho, Jennifer Lee. Editor: Allison Schroeder. Music: Christoph Beck.
A Toy Story - Alles hört auf kein Kommando
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