Adventskalender – Türchen 08: Eine Ode an: Beutolomäus
“Ich habe den Weihnachtsmann entführt! Die Bescherung fällt dieses Jahr aus!” Diese Worte sind der Albtraum eines jeden Kindes – keine Geschenke unterm Weihnachtsbaum, das ist ein echter Horror. Doch glücklicherweise hat sich ein Sack dazu entschlossen, den Weihnachtsmann wieder zu finden. Gestatten: Beutolomäus sucht den Weihnachtsmann!
Der kleine 11-jährige Flo sitzt in der Vorweihnachtszeit vor dem Fernseher und futtert Plätzchen in sich hinein. Schule ist in diesen Tagen nicht mehr ganz so wichtig, das Jahr neigt sich dem Ende zu, ebenso die Motivation jeglicher Anstrengungen. Außerdem lernt man ja bekanntermaßen in seinem Alltag eh immer am meisten. Und natürlich auch im hiesigen Weihnachts-TV-Programm. Und so waren die Geschichten von Beutolomäus schon damals prägend für mich.
Der nicht mehr ganz so kleine 31-jährige Flo sitzt in der Vorweihnachtszeit vor dem Fernseher und futtert Plätzchen in sich hinein. Arbeit ist in diesen Tagen zwar immer noch wichtig, doch die Motivation saust mit jedem kälterwerdenden Tag mehr, Richtung Keller. Außerdem arbeitet man ja in der Freizeit nebenbei auch noch. Und als Kino- und Serienblogger gehört das Schauen von Filmen eben auch zur Arbeit dazu – so abwegig das vielleicht für viele klingen mag. Zeit also, mal wieder Beutolomäus einzuschalten und zu gucken, warum der Sack eigentlich so prägend für mich war.
Handgemacht und liebevoll
Glücklicherweise gibt es die KiKa-Serie Butolomäus sucht den Weihnachtsmann komplett auf YouTube zu finden. Diese 24-teilige Serie ist zwar erst aus dem Jahr 2005 und fiel damals wohl eher nicht mehr in mein TV-Programm – dennoch ist der Charme immer noch der gleiche, den die Serie auch die Jahre zuvor hatte. Denn eins vorweg: Ja, Beutolomäus kann man auch heute noch gucken – zumindest die Versionen bis eben 2005. Handgemacht und liebevoll erzählt. Da kommt echte Weihnachtsstimmung auf.
Kurz zur Einordnung: Beutolomäus lief ursprünglich als Adventskalender auf dem Sender KiKa – das heißt, bis zum 24.12. jeden Tag eine kurze zehnminütige Episode. Macht am Ende satte 4 Stunden Sack-Abenteuer. Klingt wie ein schlechter Pornofilm? Zugegeben: Viele Dialoge in dieser Serie sind durchaus zweideutig zu verstehen – jaja, ich weiß, versauter kindischer Flo. Aber ja: Es ist witzig! Zum Glück habe ich als Kind noch nicht über sowas nachgedacht…
Beutolomäus verzaubert
Und damit auch wieder ganz ernst: Die Serie funktioniert in jeder Hinsicht. Nicht nur die tolle Geschichte, die mit viel Herz erzählt ist und großen Wert auf Themen wie Freundschaft oder Konsumverhalten legt, ist toll. Gerade die handgemachten Effekte sind wirklich hervorragend umgesetzt. Alexis Krüger heißt der Puppenspieler, der in Beutolomäus steckt und dem Sack wirklich großartige Emotionen einverleibt. Umso erstaunlicher und fast schon trauriger ist da die Nachricht, dass Beutolomäus seit 2017 computeranimiert dargestellt wird. Das erweitert auf der einen Seite natürlich das Potenzial des Gezeigten, verliert aber dadurch deutlich an Zauber.
Also liebe Eltern oder liebe Junggebliebene, die sich Weihnachten nochmal die große Portion Nostalige ins Hirn rufen wollen: Bleibt beim alten Beutolomäus, zeigt es Euren Kindern und erlebt mit, wie sich der Weihnachtsglanz ganz automatisch entfalten wird…
Handgemacht ist auch der Trash-Horror Jack Frost – Der eiskalte Killer. Zwar nicht ganz so auf dem Level von Beutolomäus, und dennoch mindestens genauso spaßig.
Bock auf einen meuchelnden Schneemann und auf Kills, die zumindest kreativ durchaus stark sind? Dann ist der Schneemann-Slasher der richtige Film für Dich. Aber lies vorher unsere Kritik zu dem Film in Adventskalendertürchen 5…
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