Die Wurzeln des Glücks – Shabat Shalom und weitergehen
Die Wurzeln des Glücks – Die Geschichte von einem, der auszog um in Israel Schweine zu züchten. Harry Rosenmerck bringt durch diese Entscheidung nicht nur Unruhen in die religiöse Gemeinde seiner neuen Heimat, sondern auch in seine Familie – das obwohl ihr Verhältnis schon länger unter einem schlechten Stern steht…
Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. Dieses Sprichwort trifft nicht immer zu, vor allem nicht, wenn es um zwischenmenschliche Probleme geht. Wenn sich Vater, Mutter und Kinder anschweigen, den Problemen aus dem Weg gehen und alles vor sich herschieben, stauen sich Gefühle an und man mauert sich immer mehr ein. Ähnlich geht es Harry Rosenmerck, der sich nach Israel zurückzieht, seine Ex-Frau, Kinder und einen Haufen Probleme zurücklässt. Wenn es nach Buchautorin, Drehbuchautorin und Regisseurin Amanda Sthers gehen würde, könnte man alle Probleme mit einem klärenden Gespräch auflösen. Weit gefehlt…manchmal liegen Vorstellung und Realität meilenweit auseinander. So auch geschehen bei der Umsetzung zu Die Wurzeln des Glücks. Ein Problem trifft das Andere und am Ende dreht man sich im Kinosessel langsam um und will nichts mehr davon wissen…
Wir sprengen den Rahmen
Mit Die Wurzeln des Glücks erwartet uns ein vermeintlich klassischer Ensemble-Film. Wir verfolgen mehrere Personen, ihre Probleme und Gefühle über den Zeitraum des Films und kreuzen dabei einige Male die Wege anderer Charaktere. Das könnte fantastisch funktionieren, wenn allen Episoden die gleiche Aufmerksamkeit geschenkt werden würde. Leider verschiebt Amanda Sthers den Fokus auf den Handlungsstrang um Harry Rosenmerck und lässt den Rest nebenher halbherzig verhungern. Das soll jedoch nicht heißen, dass Harry besser davonkommt. Auch ihm fehlt es an Fleisch. Ständig werden neue Handlungsstränge von Mutter, Tochter, Sohnemann, Rabbi und Harry aufgetan, die im weiteren Handlungsverlauf ins Leere laufen und absolut keine Relevanz besitzen.
Die Familie bricht entzwei und der Vater flüchtet sich sozusagen nach Israel. Möglicher Grund – die Homosexualität des Sohnes, die aber auch nicht sonderlich präsent auserzählt wird. Einzig eine Welle aus Plattitüden und Klischees füllt hier die Zwischenräume der Geschichte. Die Mutter ist todkrank und sucht den Kontakt mit dem sich abschottenden Sohn, der als homosexueller Künstler natürlich Schwierigkeiten hat ein Kind zu adoptieren. Schweinezüchter Harry freundet sich atemberaubend schnell mit dem zunächst feindseligen Rabbi an und ein verrückter christliche Pfarrer taucht plötzlich auf und schlachtet Harrys Schwein ab. Ein weiterer Handlungsstrang, der kurz aufgemacht wird um dann links liegen gelassen zu werden. Ich könnte noch etliche Beispiele liefern, doch das sollte erstmal als Verwirrung reichen.
Die Wurzel des (Un-)Glücks
Die Wurzeln des Glücks ist überfrachtet. Überfrachtet mit interessanten Grundideen, für die ein einzelner Film aber nicht ausreicht. Wenn man dann liest, dass Amanda Sthers, die Autorin des Buches, gleichzeitig das Drehbuch geschrieben hat und Regie führt, weiß man, woran Die Wurzeln des Glücks scheitert. Man konnte nicht loslassen. Jede Szene, jedes Kapitel, jeder Charakter ist im Schaffungsprozess ans Herz gewachsen und sich von ihnen zu trennen fällt schwer. Deswegen gibt es keinen klaren Fokus, keine klare Struktur und vor allem kein Gefühl. Dafür aber zu viele lose Enden, zu viel Langeweile und zu viel Leerlauf. Schade, denn Tom Hollander macht als Rabbi eine gute Figur.
Amanda Sthers
Drama
James Caan, Tom Hollander, Jonathan Rhys Meyers, Efrat Dor, Rosanna Arquette, Patrick Bruel.
Producers: Bernard Bouix, Laurent Bacri. Writer: Amanda Sthers.
Tel Aviv On Fire – Wer Hummus nicht mag, hat die Kontrolle über sein Leben verloren. So oder so ähnlich lautet eines der berühmtesten Zitate des berühmten Modemachers Karl Lagerfeld. Um Hummus geht es auch in der neuen israelischen Komödie Tel Aviv On Fire und noch um so viel mehr. Hier geht es zu unserer Kritik
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