Diego Maradona – Ein Leben zwischen Drecksloch und Weltruhm
Viele Fußballfans streiten sich häufig, wer der beste Fußballer der Welt war und ist. Wenn es um jene Debatten geht, fallen häufig die Namen vom Argentinier Lionel Messi und dem Portugiesen Cristiano Ronaldo. Dabei gibt es noch viele weitere Fußballer, die eine Erwähnung verdient hätten. Der Brasilaner Pélé und der Niederländer Johan Cruyff zum Beispiel. Aber auch ein Argentinier, der sich aus den Slums aus Buenos Aires hochkämpfte. Sein Name: Diego Armando Maradona.
Der Oscarprämierte Regisseur Asif Kapadia zeigt hier zwei extreme Seiten der vielleicht besten Nummer Zehn der Welt. Auf der einen Seite Diego: Der kleine Junge aus Buenos Aires, der mit bereits 15 Jahren zum Hauptverdiener für seine Familie wird. Auf der anderen Seite Maradona: Der Exzentriker, der Gott, der Unberechenbare. Maradona selbst ist laut Kapadia nicht beim Schnitt des Film dabei gewesen, auch die Weltpremiere hat er geschwänzt. Er hat immer noch schwere Drogenprobleme, er ist immer noch ein klein wenig “loco”. Bei der letzten Weltmeisterschaft gingen Bilder um die Welt, die Maradona komplett K.O. auf der Ehrentribüne zeigten, wie er Funktionären den Mittelfinger zeigte. Wie es dazu kommen konnte?
Bis zum Höhepunkt und noch viel weiter
Der Film startet rasant, es passt zu Diegos Lebensstil. Seine Zeit in Argentinien wird nur leicht thematisiert. Maradona wird vom Zuschauer beobachtet, wie er beim SSC Neapel anheuert. Seine Zeit vorher beim FC Barcelona: Nicht erfolgreich. Verletzungen. Schlechte Spiele. Nur ein Verein will ihn noch, wie er in der Dokumentation zugibt. Neapel, oder auch von Norditalienern “Die Schande Italiens” genannt, hat vorher nichts großes gewonnen, Neapel als Stadt ist stark verschuldet und ein Drecksloch. Und dennoch dieser Wechsel. Im Stadio San Paolo winken Maradona Zehntausende Fans des SSC bei seiner Vorstellung zu. Fußball ist alles für diese Menschen und Fußball ist alles für Maradona. Und so beginnt seine Reise. Er führt den SSC Neapel zu zwei Meisterschaften und das obwohl dieser Verein als Abstiegskandidat vor seiner Ankunft galt. Er gewinnt 1986 mit Argentinien die Weltmeisterschaft, gewinnt 1989 mit den Napolitanern den UEFA-Cup gegen Stuttgart. Maradona ist am Höhepunkt angelangt.
Doch wie bei den Dokumentationen Amy und Senna besitzt auch Diego Maradona einen tiefen Fall des Superstars. Seine Ex-Freundin kommt in der Dokumentation zu Wort, wenn es über Maradonas Kinder von anderen Frauen geht, die er anfangs nicht als seine ansehen wollte. Weil er zu stark polarisiert, wird er in Italien immer mehr gehasst. Diego nimmt Drogen als Ausgleich, wird süchtig. Ein ehemaliger Trainer sagt in der Doku: “Diego Maradona ist zwei Personen. Mit Diego würde ich bis ans Ende der Welt gehen. Mit Maradona nicht einen Schritt wagen.”
Ein Blick lohnt sich
Asif Kapadia zeigt, was den Menschen Diego Maradona so besonders macht, erzählt seinen Aufstieg und Fall in Neapel. Alle Fußballfans sollten sich diese Dokumentation nicht entgehen lassen und auch Nicht-Fußballfanatiker können durchaus einen Blick in die Doku wagen.
Niemand kann letztlich objektiv die Frage beantworten, wer der beste Fußballer der Welt ist. Maradona hat aber das erreicht, was nicht einmal sein Landsmann Lionel Messi geschafft hat: Er hat seine Nationalmannschaft zur Weltmeisterschaft geführt.
Auch in der Dokumentation Nossa Chape geht es um Fußball – auf seiner tragischsten Art und Weise. Die Geschichte des brasilianischen Fußballvereins Chapecoense wird durch einen schweren Flugzeugabsturz erschüttert.
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