Adventskalender – Türchen 01: Flo’s Weihnachts-Movie-Marathon
Meistens beginnt der 24. Dezember bei mir relativ spät. Dies liegt einfach daran, dass es in meiner Heimatstadt immer am Vorabend eine große Party gibt, wo man wirklich Gott und die Welt trifft, sich nach einem Jahr (mal wieder) oberflächlich unterhält und wo natürlich auch ordentlich Glühwein fließt. Ich steige also noch leicht verkatert aus dem Bett, schwinge mich zum von Mama gedeckten Frühstückstisch und genieße das erste (und sicherlich nicht letzte) Mahl des Tages. Jaja, total unromantisch – aber nebenbei mache ich mir den Fernseher an und starte den offiziellen Weihnachts-Marathon.
Und dieser beginnt immer am Morgen des 24. Dezembers mit den guten alten ZDF-Kinderserien. Pippi Langstrumpf und Michel aus Lönneberga sind hier absolut Pflicht. Vor allem der kleine blonde schwedische Racker bringt mich jedes Jahr aufs Neue zum Lachen. Betrunkene Hühner und Suppentöpfe auf dem Kopf. Perfekt für eine morgendliche Berieselung. Michel hat auch nach über 55 Jahren nichts an seinem Humor verloren und wird für immer zeitlos bleiben. Für mich steht fest: Damit werden auch irgendwann meine Kinder aufwachsen!
Der Nachmittag des Heiligen Abends steht dann ganz im Zeichen des Wunders von Manhattan und dem guten alten Kris Kringle. Ich liebe diesen Film einfach so sehr (Achtung, vielleicht kommt dazu im Laufe dieses Adventskalenders auch noch was!) und er ist absolutes Pflichtprogramm für mich. Richard Attenborough als gutmütiger Weihnachtsmann, dazu Kinderstar Mara Wilson, die es immer wieder schafft mich mit ihren großen Kulleraugen und ihrem wirklich hinreißenden Schauspiel in Wohlfühl-Weihnachtsstimmung zu versetzen.
Irgendwann am späten Nachmittag folgt dann der obligatorische Kirchenbesuch, die Bescherung unterm Weihnachtsbaum und das gigantische Fondue, von welchem man gut und gerne vier Wochen essen könnte. Und klar: Da bleibt der Fernseher natürlich aus. Wenn man dann noch zusammen Weihnachtslieder gesungen und sich bis kurz vor Mitternacht unterhalten hat, folgt das weihnachtliche Nachtprogramm. Und das hat es in sich: Erst Stirb Langsam mit Bruce Willis, dann Sudden Death mit Jean-Claude Van Damme. Ohja, so schön kann Actionkino sein.
Die nächsten beide Tage sind geprägt von filmischem Allerlei. Am ersten Weihnachtsfeiertag lasse ich mich tagsüber von Ice Age und Paddington berieseln, am frühen Abend folgt dann ein bisschen Kitsch mit Tatsächlich… Liebe und in der Primetime gibt es das perfekte Doppel meiner zwei Lieblings-Weihnachtsfilmen: Kevin allein zu Haus und das ganze Spiel auch nochmal in New York. Säbelzahntiger, sprechende Teddybären, Liebesschmonze und am Abend dann Einbrecher, denen Bügeleisen auf den Kopf fallen. Hallelujah!
Tag zwei beginnt dann wieder mit Macaulay Culkin – diesmal aber mit dem wunderbaren Richie Rich. Zwischen all dem Resteessen und dem eventuellen Anzocken von neuen Games, die das Christkind gebracht hat, ist es am Nachmittag Zeit für einen beliebigen Harry Potter-Teil – wobei ich da mittlerweile sagen muss, dass ich die eigentlich schon zu oft gesehen habe, als dass sie mich noch lange fesseln. Aber so ein Fresskoma ist damit schon auszuhalten. Abgerundet wird das Ganze dann am Abend mit einem meiner absoluten Lieblingsfilme: Leon – Der Profi. Und die leise Hoffnung, dass Gary Oldman irgendwann mal einen Weihnachtsmann spielt, keimt wieder auf. Ho-ho-ho!
So sieht es also aus – das perfekte Weihnachts-Movie-Programm von mir. Irgendwo dazwischen quetsche ich dann vielleicht noch den ein oder anderen Film, der sich an Weihnachten neu in meine Sammlung verirrt hat. Und am Ende ist es wie bei einem richtigen Marathon: Man ist froh, es geschafft zu haben…
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