Sundel Boring

Suzzanna buried alive soll ein Horrorfilm sein. Keine Ahnung wie man darauf kommt aber so steht es bei Netflix unter “Genre” nun einmal. Warum mich der indonesische Film leider auf keiner Ebene abgeholt hat, könnt ihr hier nachlesen.

Letzten Samstag habe ich mich wirklich gegruselt. Und danach habe ich mir Bernaps Dalam Kubur – so der indonesische Originaltitel – angeschaut. Den wirklichen Grusel verspürte ich innerhalb von 90 Minuten bei einem desolaten Auftritt des BVB bei den Bayern, aber darum soll es an dieser Stelle nicht länger gehen.

Kurze Zusammenfassung der Story: stinkreiche, schwangere Frau wird von 5 Trotteln mehr oder weniger aus Versehen kalt gemacht. Da sie ein Kind in sich trug und das Ganze an ein indonesisches Schauermärchen angelehnt ist, sucht sie fortan als Geist – der sogenannte Sundel Bolong – ihre Mörder heim.

Klingt wie ein 0815-Hollywood-Horror-Streifen, ist in Wirklichkeit aber noch viel schlimmer. Der Film baut Gags ein, ist aber eigentlich keine Horrorkomödie, viel zu ernst ist die eigentliche Thematik. Der Film schafft es aber auch niemals Empathie für seine Figuren zu entwickeln, zu platt und abgedroschen sind die Klischees dahinter.

Der Film versucht diverse Horror-Genres unter einen Hut zu bekommen. Gelingen tut ihm das bei keinem Einzigen. Zunächst die gute alte Haunted House-Nummer. 5 Typen steigen bei der Hauptfigur ein um sie auszurauben, die entdeckt sie, also muss sie kalt gestellt  werden. Das ist leider nie gruselig, scheinbar soll es eher witzig sein, das ist es aber leider auch nicht, da der Film zwischendurch wieder versucht ernst zu sein.

Später will man dann in Richtung Final Destination gehen. Die Splatter-Effekte lassen aber auch mehr als zu Wünschen übrig. Aber spätestens wenn der Sundel Bolong im letzten Drittel des Films 90% der Screentime übernimmt, ist es endgültig vorbei.

Der Film macht weder Spaß weil er schlecht ist, noch ist er gut. Er ist einfach schlecht schlecht. Die Lache von Hauptdarstellerin Luna Maya ist kein bisschen furchteinflößend und spätestens wenn sie im vierten Anlauf an Fäden durch die schlecht ausgeleuchteten Kulissen geflogen wird, ist’s vorbei mit der Ernsthaftigkeit des Zuschauers.

Ich weiß, der indonesische Regisseur Rocky Soraya hatte garantiert nicht das Budget eines James Wan, allerdings bietet der Film auch keinerlei Innovation, sondern versucht verzweifelt alte Horrorklischees wieder aufzuschütteln und scheitert dabei an jeder Ecke.

Wenn ihr euch wirklich gruseln wollt schaut euch halt die desaströse Leistung von Borussia Dortmund vom Samstagabend in München an.


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Archiv

Archive

Filme der Woche – 1917

JUDY

KNIVES OUT