Crawl – Der Alligator kommt eben nie aus der Mode
Crawl – Von Primeeval über Black Water bis hin zu Lake Placid, das Creature Feature-Genre rund um Alligatoren ist nicht tot zu kriegen. Mit Crawl bringt Alexandre Aja einen weiteren Vertreter in die Kinos und das mit Horrorlegende Sam Raimi im Rücken! Seid auf der Hut, es wird bissig…
Der Sonnenstaat Florida steht einem gewaltigen Sturm gegenüber, während Haley sich auf den Weg macht um ihren vermissten Vater zu finden, der sich allem Anschein nach in ihrem alten Haus niedergelassen hat. Bei strömendem Regen findet Haley ihren Vater eingeschlossen im Keller des Hauses wieder und steckt kurz darauf selbst in einer heiklen Situation. Der Hurricane State trägt nämlich noch einen weiteren wesentlich furchteinflößenderen Namen… Alligator State! Und so bringt das stetig steigende Wasser eine große Gefahr mit sich.
Alexandre Aja wagt sich nach Piranha 3D ein weiteres Mal in gefährliche Gewässer und schwört das Grauen aus dem Wasser herbei. Dieses Mal jedoch mit der Hilfe von Horrorlegende Sam Raimi, der hier als Produzent tätig war. Bekannt für Horrorperlen wie Tanz der Teufel oder Drag Me to Hell, der bei mir gerade mal wieder im Hintergrund läuft, kann Raimi auch als Produzent seine Stärken ausspielen. Zwar mit deutlich weniger Humor, dafür gespickt mit umso besseren und vor allem glaubhafteren Effekten, dürfen wir uns in ein Planschbecken voller Alligatoren werfen.
Ein wunderbar kurzweiliges Creature Feature erwartet uns mit Crawl. Umringt von Alligatoren geht es schnell zur Sache, nachdem wir einen recht standardmäßigen Storygrundstock vorgesetzt bekommen. Normalerweise wird der im letzten Drittel wieder aufgegriffen um noch eine halbherzige emotionale Ebene reinzudrücken, aber nicht mit Crawl. Aja legt den Fokus auf Spannung und das tut dem Film ausgesprochen gut. Vor dem Einsatz der Alligatoren muss man seinen Hut ziehen und inszenatorisch muss man auch mehr als einmal im überfluteten Keller nach Luft ringen. Aber zurück zu den Alligatoren: CGI hin oder her, es kommt immer darauf an, wie es eingesetzt wird. Wenn die tödlichen Tiere auf Jagd gehen, langsam durch das Wasser treiben, um schließlich blitzartig nach ihren Opfern zu schnappen, meint man, jede einzelne Strömung am eigenen Körper spüren zu können. Der Kinosaal füllt sich gefühlt mit Wasser und, am wichtigsten, mit Blut.
Atmosphärisch erstaunlich mitreißend, dazu Kaya Scodelario, die alles gibt in ihrer Rolle und wirklich feinste Effekte. Alexandre Aja meldet sich mit Crawl souverän zurück und liefert ein Festmahl für Horrorfans.
Regisseur: Alexandre Aja
Genre: Drama/ Thriller/ Horror
Cast: Kaya Scoledario, Barry Pepper, Morfydd Clark, Ross Anderson, Anson Boon, Jose Palma, Ami Metcalf, George Somner.
Crew: Craig Flores, Sam Raimi, Alexandre Aja. Executive producers: Justin Bursch, Greg Levasseur, Lauren Selig
