Falling Inn Love – Romantisch kann auch anders
Ja ja ja, Falling Inn Love ist eine Romcom: Schublade auf, Film rein, Schublade zu. Aber falsch gedacht! Der Film kann mehr sein als nur eine romantische Komödie – Gastautor Jaris hat sich für euch Falling Inn Love angesehen
Die Geschichte handelt von der Amerikanerin Gabriela Diaz (Christina Milan) dessen Leben binnen einer Woche komplett aus den Fugen gerät: Ihr Freund Dean (Jeffrey Bowyer-Chap) möchte nicht mit ihr zusammenziehen, sie die Reißleine und beendet die Beziehung – vorübergehend. Doch dann verliert sie auch noch ihren Job, weil ihre Firma Insolvent geht. Gabriela ist am Tiefpunkt und trinkt aus lauter Frust und Liebeskummer den ein oder anderen Wein zu viel. Da sie im Internet von einem schicken Ferienhaus auf Neuseeland hört, das es zu gewinnen gibt, meldet sie sich beim Gewinnspiel an – und gewinnt prompt.
Gabriela fährt nach Neuseeland um das Haus zu begutachten, denn sie möchte Profit daraus machen und es verkaufen. Doch am anderen Ende der Welt angekommen, entpuppt sich das Traumhaus als Bruchbude, die erst einmal aufgebaut werden muss. Gemeinsam mit dem hübschesten Single des Dorfes, Jake (Adam Demos), lässt sie sich nach einigen kleinen Streitigkeiten darauf ein und renoviert das Haus komplett von vorne bis hinten. Das gefällt Charlotte (Anna Jullienne) allerdings nicht, die ebenfalls ein Ferienhaus besitzt – zu viel Konkurrenz von der “bösen Amerikanerin”…

Die Story ist recht einfach gehalten, bereits nach dem ersten Aufeinandertreffen zwischen Gabriela und Dean beziehungsweise Gabriela und Charlotte wird recht klar worauf es hinausläuft. Im Grunde hat der Handlungsverlauf auch ein die ein oder andere Parallele zu den Schti’s: Hier die Fremde, die nur kurze Zeit bleiben will, ehe es zurück nach San Francisco geht und dort das kleine Dorf, wo jeder jeden kennt.
Das Schauspiel ist nicht unbedingt auf Oscar-Niveau. Aber das ist auch nicht weiter schlimm, denn von einer kleinen Romcom ist erwartet das auch niemand. Christina Milan und Adam Demos harmonieren von Anfang bis Ende sehr ordentlich miteinander. Auch Jeffrey Bowyer-Chap schafft es, trotz geringer Screentime, so sympathisch zu schauspielern, dass der Zuschauer in einen kleinen Konflikt kommt: Für wen würde er sich an Gabrielas Stelle entscheiden? Es gibt hier weder Gut noch Böse.
Anna Jullienne als Charlotte spielt ihre Rolle ein wenig zu überspitzt, so dass man sich leicht von ihr abwendet und ein wenig gegen sie ist. Weitere Nebenrollen werden solide durchgespielt, nichts besonders Erwähnenswertes.
Das Setting ist zu großen Teilen Neuseeland und vor allem eins: Sonne. Sonne hier, Sonne da, Sonne überall. Falls es doch mal keine pralle Sonne gibt, tut es ein romantischer Sonnenuntergang auch. Bei einigen Szenen im Dorf wird auch das kleine Budget bemerkbar, es schaut an manchen Stellen doch mehr nach einer Fernsehproduktion aus, statt eines Films für die große Leinwand. Aber ganz ehrlich: Nicht weiter schlimm, so ist das eben in dem Genre.
Die Musik ist eher dezent gehalten. Man hört immer wieder die Hintergrundmusik in lustigen Szenen durchscheinen. Ansonsten tauchen in romantischen Szenen die typischen Feel-Good-Songs á la Sunrise Avenue auf. Keine Überraschung – was nach Romcom klingt, dort steckt auch Romcom drinnen.
Fazit: Falling Inn Love ist eine romantische Komödie, die sehr viele Klischees bedient ohne groß zu überraschen. Wendungen sucht man hier vergebens. Regisseur Roger Kumble schafft es dennoch durch die Sympathien der Hauptdarsteller ein wenig mehr daraus zu machen als einen weiteren Film nach dem Schema Nicholas Sparks. Falling Inn Love hat Herz, Charme und ist ein kleiner, feiner Film. Natürlich zählt Falling Inn Love nicht zum Kinopflichtprogramm, wer jedoch ehrliche und süße Romcoms mag, kann sich den Film durchaus auf Netflix ansehen – man bekommt exakt das Versprochene.
Von Jaris Lanzendörfer
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