Schocktober #24: Scooby-Doo!

Der Samstagmorgen meiner Kindheit war oft mit kleinen Streitigkeiten mit meinen Eltern verbunden – und wer oder was Schuld daran? Das Zeichentrickprogramm im Fernseher. Anstatt am Frühstückstisch bei der Familie, saß ich natürlich lieber vor der Glotze. Allen voran Scooby Doo hatte es mir angetan. Und damit – rückblickend – meine erste wirkliche Begegnung mit Elementen aus dem Horror-Genre. 2001 kam dann der erste Langspielfilm in die Kinos. Perfekt also für unseren Schocktober #24…

Fred, Velma, Daphne, Shaggy und natürlich Scooby. Dieses Fünferpack kann ich problemlos zu den Helden meiner Kindheit zählen. Was habe ich sie geliebt, diese undurchsichtigen Fälle, die die Mystery AG mit ihrem knallbunten Bus gelöst haben. Wenn am Ende die Maske der Bösewichte abgezogen wurde, lag ich ab und an sogar mit meiner eigenen Vermutung richtig, wer denn jetzt der Täter war. Spannend: Trotz den eindeutigen Horrorleihen, erklärte sich alles Mysteriöse am Ende einer Folge immer (halbwegs) plausibel auf. Echte Monster gibt es nicht.

Ab in den Spooky Park

Ohne zu viel verraten zu wollen – aber in dem Spielfilm von 2001 ist das ein bisschen anders. Hier gibt es schon eine Bühne für das Übernatürliche. Das ist ein bisschen schade! Man hätte die Geschichte auch gut und gerne nach altem Handwerk – im klassischen Whodunit?-Stil erzählen können. Aber gut, sich über eine Welt zu beschweren, in der Hunde sprechen können, ist natürlich sowieso Kokolores.

In Scooby-Doo! zieht es das Team auf die Freizeitpark-Insel Spooky Island. Mister Modavarious (Rowan Atkinson) möchte herausfinden, was es mit den merkwürdigen Umständen auf sich hat, die er bei seinen Besuchern erkennen kann. Bei der Anreise noch froh und flippig, fahren die jungen Leute mit versteinerter Miene und Unfreundlichkeit wieder nach Hause. Für Scooby, Shaggy (Matthew Lillard) und Co. natürlich ein spannender Fall. Und so hören sie sich auf der quietschbunten Insel um und suchen nach Lösungen…

Shaggy (Matthew Lillard) und Scooby wollen das Geheimnis von Spooky Island lüften © Warner Bros.

Und „quietschbunt“ ist wirklich ein perfektes Wort dafür, was den Zuschauer so alles erwartet. Die Insel ist voll gepackt mit Details und erinnert mit seinen schrägen Requisiten an alte Batman-Filme. Die Schauplätze sind abwechslungsreich gestaltet und vermitteln den Theme-Park-Charakter hervorragend. Wenn es dann auf die Schlussgerade zugeht, wird es leider ein bisschen unausgeglichener – sowohl optisch, als auch inszenatorisch. Das große Finale hätte man sich durchaus in einem anderen Setting vorstellen können.

Ärgerliches Finale

Na klar, Scooby-Doo! ist beileibe kein Film für Horror-Fans. Der Film ist für Kinder gemacht. Und für Fans der Serie. Auch der Humor orientiert sich eindeutig in diese Richtung. Die Gags zünden allerdings nur teilweise – die Szenen zwischen Shaggy und Scooby sind nett, kennt man aus der Serie aber deutlich besser. Dass die Story natürlich komplett unsinnig ist und man nicht wirklich einen düsteren Film erwarten darf, ist auch klar. Die Auflösung ist leider ziemlich enttäuschend – und nicht wirklich Scooby Doo-like.

Aber auch das ist zu verkraften, wenn man einfach mal wieder Lust hat, sich berieseln zu lassen und in eine triefend bunte Welt abzutauchen…


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