Schocktober #27: Black Christmas

Unser aller Liebling – das Slashergenre. Sozusagen der Urvater des Horror, zumindest wenn es um meinen ersten Kontakt mit dem Genre geht. Von Leatherface über Freddy Krüger hin zu Ghost Face all sie haben einen Urvater und den haben wir gerade vor uns. Schocktober #27: Black Christmas 

Ein riesiges Haus mit vielen dunklen und unbekannten Zimmern. Bewohnt wird das Haus von hübschen jungen Frauen, die von einem verrückten Killer heimgesucht werden. Wer dieser Killer ist, wissen wir nicht. Er schwebt wie eine graue Eminenz über seinen Opfern und dem dunklen Haus ohne ersichtlichen Grund für seine Taten – eine Naturgewalt möchte man sagen. 

Na kommt doch irgendwie bekannt vor, oder? Einige unbekannte aber auch bekannte Horrorfilme haben sich an diesen Klischees bedient, allen voran John Carpenter mit Halloween und seinem Monster Michael Meyers. Zwar nur wenige Jahre vor Halloween kann man in Black Christmas einige Elemente des Slashers erkennen, die in Halloween zusammengeführt und optimiert wurden. 

Doch auch hier ist es wieder interessant zu sehen wo ein Genre denn seinen Ursprung hat und umso spaßiger all die kleinen Elemente, die wir Jahr um Jahr und Film um Film aufs Neue um die Ohren geworfen bekommen. Während Black Christmas sich mit den dunklen Seiten männlicher Autorität und Anspruch befasst, nehmen wir mit Halloween die Vorstadt und seine idyllischen Reihenhäuser auseinander. In der Geborgenheit der Familie und der Gemeinschaft kann immer noch das abgrundtief Böse geboren werden. Das Böse, welches gefühlt aus einer anderen Welt stammt. Überlebensgroß, ohne Schmerzempfinden und mit einem unaufhaltsamen Trieb nach Blut, das auch nur “The Boogeyman” genannt wird. Angsteinflößend und das vor allem weil es unbekannt ist und man es nicht versteht. Genauso wie der mysteriöse Killer in Black Christmas. Er dringt über das Kellerfenster in das Verbindungshaus der Studentinnen ein und versteckt sich im Dachspeicher. Von dort aus terrorisiert er sie mit verstörenden Telefonanrufen und schnappt sich ein Mädchen nach dem anderen. 

Insgesamt ist Black Christmas nicht ohne Fehler, was auch dafür spricht, dass er deswegen nicht den großen Erfolg wie Halloween einst feiern konnte. Spannend und atmosphärisch dicht ist er jedoch allemal. Das dunkle Haus, der mysteriöse Killer und vor allem die Studentinnen und ihre Freunde runden das Gesamtbild perfekt ab und bieten wesentlich mehr Vielfalt als gedacht. Vor allem wenn man sie mit einigen Genrevertretern der heutigen Zeit vergleicht. Diese sind meist nur noch heruntergekochte Abziehbilder einstiger Genregrößen. 


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Archiv

Archive

Filme der Woche – 1917

JUDY

KNIVES OUT