Adventskalender – Türchen 16: Gremlins – Kleine Monster
Die kleinen putzigen Mogwais und die tyrannischen Gremlins gehören zu einer Weihnachtsfilm-Sammlung wie Butter zur Nutella, Haut zum Pudding und Salz zum Popcorn. Doch irgendwie war mir der Zugang zu Joe Dantes Kultfilm bisher verwehrt geblieben. Jetzt allerdings habe ich tatsächlich eine große Lücke schließen und den 80er-Jahre-Horrorfilm endlich nachholen können. Wie mir Gremlins gefallen hat, verrate ich euch nun also in Türchen 16 unseres Adventskalenders!
Klar, die drei Regeln waren selbst mir ein Begriff. Kein Sonnenlicht, kein Wasser und ganz, ganz wichtig: Niemals, aber auch wirklich niemals nach Mitternacht füttern! Warum, weshalb und wieso, das war mir aber immer ein Rätsel. Und ehrlich gesagt habe ich mit dem Begriff Gremlins dann auch eher die süßen, flauschigen Mogwais assoziiert. Ein törichter Fehler, denn Gremlins ist nicht nur ein wirklich schöner und unterhaltsamer Weihnachtsfilm, sondern gut gemachter Horror mit nuancierten humoristischen Spitzen – auch heute noch.
Doch erstmal für alle, die gerade genauso unwissend wie ich noch vor einigen Tagen über diese Textzeilen lesen: In Gremlins erwirbt der Erfinder Randall Peltzer in einem asiatischen Antiquitätenladen ein kleines pelziges Tierchen, dass von dessem Besitzer “Mogwai” genannt wird. Als Weihnachtsgeschenk übergibt er den Mogwai Gizmo seinem Sohn Billy. Allerdings, und auch das er macht er ihn aller Deutlichkeit klar, die drei Regeln müssen strengstens beachtet werden. Denn mit einem Mogwai komme immense Verantwortung. Unabsichtlich bricht Billy im Verlauf des Films natürlich die Regeln und so entstehen aus Gizmo eine Vielzahl der bösartigen Gremlins, die fortan die Stadt und deren Einwohner terrorisieren.
Gremlins und das PG-13-Rating
Fun-Fact am Rande: Gremlins ist zusammen mit Indiana Jones und der Tempel des Todes dafür verantwortlich, dass es dort ein PG-13-Rating gibt. Zu hart für Kinder ab sechs, aber zu wenig Gewalt, um nur für Volljährige in Frage zu kommen. Man könnte jetzt, wenn man es nicht mit den kleinen Monstern hält, sagen, dass das ein Indiz für einen Film ist, der sich allzu sehr in sicheren Fahrwassern bewegt. Falscher könnte der Eindruck jedoch nicht sein.
Gremlins besticht vor allem durch Mut und eine herrliche Unbekümmertheit, die so typisch für die Filme der 80er-Jahre und auch Joe Dante ist. Prädestiniert für diese “Anarchie” sind die kleinen Nervensägen, die unter wildem Gekicher eine gesamte Kleinstadt in Atem halten. Dabei geht es durchaus gewaltsam zu, aber nie über die Stränge schlagend. Kombiniert mit durchdachten gesellschafts-satirischen Ansätzen versteht man schnell, warum der Streifen heute zum absoluten Kult geworden ist.
Die perfekt ausbalancierte Mischung aus Humor und Horror ist viel besser noch als salziges Popcorn, Nutella mit Butter oder Pudding mit Haut. Dazu viele tolle handgemachte Effekte und Puppen und ein atmosphärisch vermitteltes Weihnachtsgefühl, das sich aber nicht zu schade ist, auch ernsthaftere Themen wie Tod, Depression und Trauer anzureißen. In diesem Kontext sind auch die Figuren und die vielen kleinen Details aus deren Leben, wie die nie funktionierenden Maschinen von Billys Vater definitiv eine Erwähnung wert. Auf so viel Charme und Liebenswürdigkeit war ich nicht vorbereitet und Gremlins landet bei mir definitiv nächstes Jahr erneut in der Weihnachts-Playlist. Zu viel gibt es noch zu entdecken und zu erfahren über die frechen Biester. Natürlich aber nur vor Mitternacht.
Definitiv nicht vor Mitternacht spielt sich das Geschehen in Office Christmas Party ab. Mit Wasser in Berührung kam allerdings keine der Figuren und so ist ja vielleicht auch die Kritik zu diesem ganz speziellen Weihnachtsfilm, etwas wonach es dich dürstet.
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